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Der Rottweiler

Beginn der Reinzucht

Zum Glück für viele alte Hunde­rassen be­gann in der zweiten Hälfte des 19. Jahr­hunderts in vielen Ländern Europas die Ent­deckung des «Rasse­hundes». Es war dies die Geburts­stunde der modernen Kyno­logie, ge­kenn­zeichnet durch die Grün­dung von Ver­einen, das Auf­stellen von Rasse­standards und das Organisieren von Aus­stell­ungen, die unter anderem dazu dienten, dem Ideal­bild weit­gehend ent­sprechende Hunde heraus­zu­finden und der Zucht zu­zu­führen.

Zwischen 1899 und 1919 formierten sich drei Rasse­zucht­clubs für den Rott­weiler. Nach Chaos und wechsel­seitigen An­feindungen, die die Szene der Pionier­jahre be­stimmten, fanden die zunächst rivali­sierenden Vereine in den zwanziger Jahren zur Ein­heit zusammen und fu­sio­nierten zum Allge­meinen Deutschen Rott­weiler-Klub (ADRK). Seit 1921 liegen die Geschicke der Rasse in den Händen dieses Vereins, der 1924 das erste offizielle Zucht­buch für die Rasse ver­öffentlichte. Es stellte sich als grosser Vor­teil heraus, dass es nun­mehr nur noch einen Verein für Rott­weiler in Deutsch­land gab und somit auch nur ein Zucht­buch, denn zu jener Zeit variierte der Rott­weiler im Typ noch ganz er­heblich. Anfänglich züchtete man einen schweren und einen leichten Typ ge­trennt neben­einander. Der neue Klub setzte sich grössere Ein­heit­lich­keit und harmonischeren Körper­bau zum Zucht­ziel.

Schon bald gelang es, die Rasse zu ver­ein­heitlichen, wobei diese Ver­änderung mit einer deutlichen Ver­besser­ung der Wesens- und Arbeits­eigen­schaften ein­her­ging. Von Anfang an achtete man darauf, den Rott­weiler nicht ledig­lich auf Schön­heit, sondern betont auf Arbeits­vermögen hin zu selektieren. Robust­heit, körper­liche Leistungs­fähigkeit und Wesens­stärke waren die ge­fragtesten Eigen­schaften, die sich der ADRK auf seine Fahnen schrieb, wobei man durch­aus eine Ver­bindung von Schön­heits- und Leistungs­zucht anstrebte – ein Ideal, um das es immer wieder zu Meinungs­verschieden­heiten kam, die bis auf den heutigen Tag an­dauern. Eine Arbeits­prüfung als Bedingung für die Zu­lassung zur Zucht hat wesentlich dazu bei­ge­tragen, die Arbeits­fähig­keit der Rasse zu er­halten.

Die strengen Vereins­vor­schriften, allen voran die Zucht­tauglich­keits­prüfung, führten dazu, dass in diesem Zucht­verein mehr erreicht wurde als in manch anderem. Der erste Standard für Rott­weiler wurde bereits im Jahr 1901 auf­ge­stellt. Es dauerte bis 1921, als derADRK eine zukunfts­weisende Ent­scheidung bezüglich der Fell­farbe des Rott­weilers traf und diese ver­bindlich regelte, indem er im Standard «Schwarz mit klar umrissenen rot-braunen oder gelben Abzeichen» als einzig zu­lässige Farbe fest­legte. Ab diesem Zeit­punkt wurden ein­farbig rote Rott­weiler mit schwarzer oder heller Maske oder schwarzem Rücken­streifen und gestromte ebenso wie blaue oder braune Hunde und lang­haarige Rasse­vertreter nicht mehr an­er­kannt. Die «anderen» Farben treten heute in der Zucht des Rott­weilers nicht mehr zutage. Weisse Flecken und langes Haar «mendeln» hin­gegen, trotz jahr­zehnte­langer Selektion, gelegentlich noch heraus.

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